MB-Ersatzteilhandel im Wandel

lager3Derzeitig brodelt es am Teile-Markt. Alle gewohnten Teilelieferanten für klassische Mercedes-Benz Fahrzeuge können und dürfen derzeitig keine Originalersatzteile anbieten. Der Grund: Mitte November hat die Daimler AG ein „Verbot des Verkaufs von Originalersatzteilen an nicht autorisierte Wiederverkäufer“ erlassen. Dieses Verbot wurde flächendeckend und mit sofortiger Wirkung ausgesprochen. Auf den Markt schlägt sich das allerdings erst mit einer gewissen Verzögerung nieder.
Jetzt haben viele Lieferanten diesen Umstand bemerkt und können, soweit ihre Lager keinen Bestand mehr aufweisen, ihre Kunden nicht mehr allumfassend befriedigen. Der Hintergrund hierzu ist, dass die amrikanische Börsenaufsicht SEC bereits seit 2004 gegen den Konzern ermittelte. Die Daimler AG hatte dann im April 2010 eine Einigung mit der U.S.-Börsenaufsicht (Securities and Exchange Commission, SEC) und dem U.S.-Justizministerium (U.S. Department of Justice, DOJ) zum Abschluss der Untersuchungen wegen Verletzungen des U.S.-amerikanischen Foreign Corrupt Practices Act (FCPA) erzielt. Im Rahmen dieser Einigung wurden auch die Vertriebsverträge mit allen Vertragspartnern und Niederlassungen geprüft. In diesen Verträgen ist schon immer der Wettbewerbsausschluss enthalten und damit das Verbot des Verkaufs an Wiederverkäufer. Dass damit nun auch der Oldtimer-Markt betroffen ist, liegt an der neuen Strenge der Auslegung dieser Verträge.
Da allerdings die Mitarbeiter in Niederlassungen und Vertragswerkstätten besonders im Alt-Autobereich sowohl bei der Recherche als auch bei der Versorgung mit Oldtimerteilen meist nicht geschult sind, tritt hier eine Überforderung ein. Um die Lage zu entschärfen und auch in Zukunft wieder die Szene mit Originalersatzteilen kompetent versorgen zu können, arbeitet man derzeitig stark daran eine Sonderlösung für Oldtimerteile zu entwickeln. Diese Sonderlösung, so die Aussage des Classic Centers, wird noch vor Ablauf des Jahres angestebt. Nähere Stellungnahmen gab es jedoch noch nicht.

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