TÜV-Thema des Monats: Die Heinzelmännchen

1936c_peugeot_402_eclipseWir lieben sie alle, die unzähligen kleinen Helferlein, die uns das Autofahren angenehm und leichter machen. Angefangen von der Servolenkung, die heutzutage selbst aus Kleinwagen nicht mehr wegzudenken ist, über den automatischen Blockierverhinderer (ABV) bis hin zu modernen Radarsystemen.

Diese technischen Heinzelmännchen waren jedoch lange nicht selbstverständlich, bzw. es gab sie einfach nicht. Hier ein paar Beispiele, wer wann was zum ersten Mal mehr oder weniger serienmäßig in Kraftfahrzeuge eingebaut hat.

Der heute bei Otto- und Dieselmotoren längst allgemein gebräuchliche Turbolader wurde bereits 1905 von einem Schweizer namens Büchi erfunden. Heute gibt es mehrstufige Lader und die sogenannte variable Turbinengeometrie, die eigentlich etwas anderes ist, als das was der Name suggeriert, nämlich ein mechanisch im Anströmwinkel verstellbares Leitrad.

Die Klimaanlage ins Auto hat zum ersten Mal die amerikanische Luxuswagenfirma Packard transferiert, nachdem Kühlschränke in der Küche bei vielen Haushalten in den USA schon zum Standard geworden waren. Das geschah 1940 für das Modelljahr 1941 und das auf Wunsch damit ausrüstbare Modell war der Packard „One-Eighty“ (180), mit damals immerhin 160 PS Leistung.

Die ersten Scheibenbremsen wurden nicht, wie vielfach angenommen, von den Engländern ab Mitte der 50er-Jahre verwendet, sondern bereits in den Modelljahren 1951 bis 1954 von der amerikanischen Firma Chrysler für ihre luxuriösen Imperial-Modelle eingeführt. Allerdings bekam man damit verbundene Probleme noch nicht so richtig in den Griff, weshalb man ab Modelljahr 1955 wieder reine Trommelbremsanlagen verbaute. Einkreisig, versteht sich. Diese Trommelbremsen wurden dann für das bis 1965 weitergehende PS-Rennen als ausreichend angesehen, und es gibt viele US-Modelle, die damit bis zu 425 SAE-PS abzubremsen hatten. So entstand die amerikanische Bremsenphilosophie vom „Brake now – Stop later“.

Das erste serienmäßig versenkbare Blechdach steuerte die französische Firma Peugeot Mitte der 30er-Jahre bei und ein hydraulisch betätigtes Verdeck kam bei Buick 1949 zum Einsatz. Mercedes-Benz griff die Idee der Franzosen für den damals neuen SLK dann ab 1996 wieder auf.