Classic Days 2023 ins Wasser gefallen???
von Carlo Freischem und Gert Meyer-Jüres (Bilder von Jörg Maschke)
Wir hören schon die Unkenrufe: „total verregnet, abgesoffen!“ Ja, natürlich hat es leider vor allem nachmittags teils heftig geregnet, aber die Vormittage waren allesamt trocken und durchaus erlebenswert!
Auch das stimmt: „die tolle Atmosphäre von Schloss Dyck ist dahin“, so traurig das auch ist. Leider haben sich ja dessen Inhaber entschlossen, die Classic Days nicht mehr dort stattfinden zu lassen, obwohl dadurch ein Großteil der Renovierungskosten abgedeckt wurde. „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen!“ heißt es, nachdem Schloss Dyck weitestgehend wiederhergestellt ist. Dankbarkeit ist etwas Anderes!
Man muss es den ehrenamtlichen Helfern im „Classic Days e.V.“ aber hoch anrechnen, dass sie auch ohne Schloss Dyck einen Oldtimer-Motorsport-Event auf die Beine gestellt haben, der Seinesgleichen sucht. Die 2-km lange Rennstrecke mit Schau-Läufen toller und seltener Oldtimer inkl. aller Sicherheitsvorkehrungen, die Organisation der Treffen von vielfältigen Marken-Clubs mit ihren Fahrzeugen zum Erfahrungsaustausch, die Gelegenheit für Benzingespräche bei leckerem Essen und Getränken, das Angebot von Produkten für Oldtimer-Liebhaber und andere, all das waren trotz des bescheidenen Wetters wieder tolle Erlebnisse und Möglichkeiten!
Selbst wenn auch wir ein paar Regentropfen abbekommen haben (man konnte sich ja unterstellen), haben wir jedenfalls nicht bedauert, hingefahren zu sein. Vor allem die Fahrer, die teilweise im strömenden Regen an der Startlinie warten mussten, bis die Fahrbahnpfützen von der Feuerwehr abgepumpt und Abfluss-Siele gereinigt waren, dann aber wegen des nächsten Schauers (wie Leopold Prinz von Bayern) doch nicht starten konnten, taten uns leid! Also hoffen wir auf puren Sonnenschein im nächsten Jahr. Die treuen Helfer vom Classic Days e.V. hätten es verdient!
Classic Days 2023 – leider nicht nur Sonnenschein!!!
von Jörg Maschke
Die Vorfreude auf ein Wochenende wie 2022 war wirklich groß. Und da wir in diesem Jahr auch eines der begehrten Picknick-Tickets ergattern konnten, stand der Anreise mit dem Klassiker und unseren Picknickutensilien nichts im Wege.
Alles klappte wie am Schnürchen, die Einweiser in den richtigen Bereich erfolgte problemlos und wir hatten bereits um 9:ooUhr alles fertig. Auch das Wetter spielte mit, so meinte man jedenfalls am frühen Morgen.
Der erste Rundgang über das Gelände zeigte einige Neuigkeiten. So hatte man erkannt, dass gerade im Bereich von extremen Tuning klassischer Fahrzeuge eine interessante Gruppe Fahrzeugfans unterwegs ist, die bisher Klassiker-Veranstaltungen eher meiden. Die Auswahl der Fahrzeuge war für die Besucher, die mit dieser Szene bisher wenig bis nichts zu tun haben, sicherlich ganz gut… für die Fans der Szene waren es doch eher „alte Bekannte“. Zudem sollte man aktiv die normalen Besucher ansprechen und die großen Fragezeichen offensiv erläutern („…so tief kann man doch nicht fahren“ – ja da ist ein Luftfahrwerk mit einstellbarer Tiefe verbaut! „…irgendwie sollte man das einem Ferrari nicht antun“ – nun der Wagen ist ja foliert, die Folie kann abgezogen werden!).
Überhaupt waren doch einige Lücken auf den Flächen zu vermelden… ich schiebe das einfach auf das schlechte Wetter in der Woche und auch auf die Wettervorhersage für das Wochenende…
Die Stände die vor Ort waren, waren wieder toll. Besonders hervorheben möchte ich dabei die Firma HK Engineering und den 300SL Club. An beiden Ständen konnte man die Ikone W198 300SL in Ausführungen neben dem reinen Show & Shine Glanz sehen, was wirklich interessant war:
Und auch die Showläufe auf der wieder toll hergerichteten „Rennstrecke“ waren interessant und gut gefüllt.
Besonders lohnte auch der Gang durchs Fahrerlager, dort waren einige echte Highlights zu entdecken:
Und genau im Fahrerlager kippten dann für mich leider die diesjährigen Classic Days.
Nachdem man schon einen etwas dunkleren Himmel bemerken konnte, auch der Wind fing an sich zu drehen… ertönte aus den Lautsprechern: „Wir haben eine Unwetterwarnung erhalten. Die Veranstaltung wird abgebrochen. Wir bitten Sie sich in Ruhe zu Ihren Fahrzeugen zu begeben. Die Veranstaltung wird jetzt hier abgebrochen. Wir sehen uns morgen um 9:ooUhr wieder.“ (Wortlaut sinngemäß wiedergegeben!) Da wir aus dem Fahrerlager über die Rennstreckenbrücke mussten, heilten sich alle Zuschauer an die Ansage und gingen ruhig über die Brücke. Am Ende der Brücke – kaum 3 Minuten nach der Ansage – brach dann auch der Wolkenbruch über uns herein.
Am Fahrzeug angekommen, musste ich mich – völlig durchnässt – erst einmal am eFuel-Zelt unterstellen und den gröbsten Regen abwarten. Im Gespräch mit anderen Zuschauern/Teilnehmern erfuhr ich, dass im Picknickbereich gar keine Durchsage oder Information zum Abbruch der Veranstaltung zu hören gewesen war! Diese Aussage hörte ich während meines Abbaus noch mehrmals. Das spricht nicht gerade für ein gutes Sicherheitskonzept, muss ich als Außenstehender aus meiner Sicht anmerken.
Auf dem Weg nach Hause, gerieten wir noch mehrmals in teils drastischen Regen, so dass eine Fahrt auf der Autobahn teilweise nur noch mit 20km/h möglich war. Der Abbruch war also gerechtfertigt.
Am nächsten Morgen dann der Blick auf die Veranstalter-Homepage… kein Wort zum Abbruch und auch kein Hinweis, dass es am Sonntag weitegeht. Auf den Classic Days-Seiten bei Instagram und Facebook auch nichts. Da wir zirka 3 Stunden Anfahrtszeit hätten, fragte ich per Email um 7:ooUhr beim Veranstalter nach… die Antwort kam aber leider erst nach 9:ooUhr…
Ich denke an diesen Stellen sollte dringend nachgebessert werden!
Und trotzdem hat es uns -bis zum Abbruch- wieder sehr gut in Düsseldorf gefallen!
