Gestern erhielten wir einen Brief mit der Bitte um Mithilfe bei der Beschaffung von originalen Maßskizzen für den Motor des Mercedes-Benz Mannheim Typ 370 S von 1931. Wir haben den Brief elektronisch übersetzen lassen und stellen in hier mit der Hoffnung auf Hilfe durch unsere Leserschaft ein:
von Lennart Stålfors (übersetzt durch Jörg Maschke)
Liebe Clubmitglieder,
der Grund, warum ich Ihren Club kontaktiere, ist ein Restaurationsprojekt vom Typ MB Typ 370S Mannheim WS10, 1931 hier in Schweden.
Der Eigentümer des Projekts ist XXX YYYYYYYYYY (Name der Redaktion bekannt), Mitglied des Mercedes-Benz Club Schweden (MBKS), genauso wie ich. Ich selbst war 5 Jahre der Club-Präsident und 9 Jahre der Chefredakteur der Vereinszeitschrift.
Unsere größte Sorge ist derzeit der Motor des Autos. Ich habe das Archiv in Stuttgart besucht und bin bei Herrn Michael Kümmerle gelandet. Wir fragten nach Maßskizzen des Motorgehäuses und des Zylinderkopfes. Es war nicht überraschend, dass man uns von aus haftungsrechtlichen Gründen leider nicht weiterhelfen konnte. Stattdessen riet Herr Kümmerle mir, sich mit dem MVC und seinen Mitgliedern in Verbindung zu setzen, um nach Hilfe in dieser Sache zu fragen. Vielleicht hat ja ein Mitglied die benötigten Motorzeichnungen des Motortyps MS10 15/78 PS.
Der ursprüngliche Motor befindet sich in einem nicht mehr aufzubereitenden Zustand, er ist vor Jahren kaputtgefrohren.
Allerdings haben wir glücklicherweise die Möglichkeit von einem schwedischen Forschungsinstitut (SWEREA) als technische Demonstrationsarbeit in einem von der Regierung finanzierten Projekt ausgewählt worden zu sein. Damit soll die schwedische Industrie ihre Wettbewerbsfähigkeit durch den Einsatz moderner Informationstechnologien stärken. In einer weiteren Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut in Fürth haben wir das vorhandene Motorgehäuse in einem monumentalen Röntgengerät gescannt. Wir haben jetzt eine vollständige 3D-Darstellung des Gehäuses. Doch dieses Motorgehäuse ist im Laufe der Jahre selbstverständlich bereits mehrmals überholt worden und somit für Nennmaße nicht mehr repräsentativ.
Nun wäre es großartig, Zugang zu den ursprünglichen Zeichnungen mit den richtigen Maßen und Toleranzen zu erhalten. – Also, wenn Sie oder Ihre Mitglieder irgendeine Möglichkeit haben, uns zu helfen, wären wir überaus dankbar.
Damit Sie einen Eindruck von der bisher geleisteten Arbeit haben, schlicke ich ein Bild vom Vergaser für den Motor mit. Die Originalvergaser fehlten. Also hat der Fahrzeugeigentümer sich einen Vergaser aus einem schwedischen Museum geliehen und ihn kopiert!
Wir freuen uns sehr auf Ihre Antwort. Die Antwort könnte ruhig in Deutsch geschrieben werden. Ich lese Deutsch ohne Probleme und spreche sogar einige Worte, aber ich bevorzuge es, auf Englisch zu schreiben, damit die Informationen auch korrekt ankommen.
Freundliche Grüße
Lennart Stålfors
________________Original-Email________________
MB typ 370S Mannheim WS10, 1931
Dear Club members,
The reason why I am contacting your club is a restoration Project in Sweden concerning the type of car above.
The owner of the Project is XXX YYYYYYYYYY, a member of Mercedes-Benz Klubben Sverige (MBKS), the Swedish Mercedes-Benz club. So am I. I have a background as President of the club for 5 years and chief editor of the club magazine for 9 years.
Our biggest worry at present is the engine of the car. I have contacted the arcive in Stuttgart and ended up at Mr. Michael Kümmerle. We asked for dimensional information on the engine housing and the cylinder top. Not surprisingly they could not, for policy reasons, be of help. Instead Mr. Kümmerle advised me to contact MVC to hear wether you possibly could help us by having access to the proper engine drawings. The type of engine is an MS10 15/78 PS.
The original engine is in a state beyond possibilities to repair. It apperas to have frozen some time.
We are lucky to have been selected in a collaboration with a Swedish research institute (SWEREA) as a technical demonstrator in a governement funded project that will show how Swedish industry is able to strengthen its competitiveness by the use of modern information technology. In a further collaboration with Fraunhofer institute in Fürth we have had the engine housing scanned in a monumental x-ray device. We now have got a full 3-D representation of the housing. That housing is of course overhauled several times and no longer representative for nominal dimentions.
I order to eliminate as much guesswork as possible it would be great to have access to original drawings with proper dimentions and tolerances stated. – So if you have got any possibility to help us out it would be highly appreciated.
For your information I enclose a n image of a carburettor made by Kent Svensson for the engine. The original carburettors were missing. So he borrowed a carburettor from a Swedish museum and copied it!
We are very much looking forward to your response. The response could well be written in German. I do read German without problems and even speak some but I prefer writing in English when the information is as in this case critical.
Best regards
Lennart Stålfors