TechnoClassica Kongress: Wir können Oldtimer

Die Faszination an automobilen Klassikern ist ungebrochen. Doch welche Anforderungen werden aktuell und zukünftig an Fachbetriebe für historische Fahrzeuge gestellt?

Wie eröffnet man eine Oldtimer-Werkstatt oder was gibt es bei der Kundenkommunikation zu beachten? Der 2. Oldtimer-Kongress am 10. April 2013 auf der Techno Classica in Essen unter dem Motto „Wir können Oldtimer“ gibt darauf Antworten.

Dafür haben die Veranstalter, der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) und der Messeorganisator S.I.H.A., kompetente Referenten gewonnen. Mit ihren Vorträgen wollen sie Betriebe, Museen, Clubs, Sachverständige, Fachverlage, Verbände, Hersteller sowie Oldtimer-Fans informieren.

Mit dem Thema „Werterhalt, Restaurierung, Bewertung – Old- und Youngtimer im Wandel der Zeit“ wendet sich Friedrich Rückert vor allem an Sachverständige, zu deren Tagesgeschäft das Bewerten von Fahrzeugen gehört. Der vereidigte Sachverständige und Restaurator zeigt dabei unter anderem die Schwachstellen in der Kommunikation zwischen Kunde und Fachmann auf.

Seit 30 Jahren im Oldtimer-Geschäft hat Thomas Lundt viele Erfahrungen im Werkstattalltag gesammelt. In seinem Vortrag „Wie werde und unterhalte ich eine Oldtimer-Werkstatt?“ erläutert er unter anderem Wege, einen Kundenstamm aufzubauen und zu erhalten. Sein Betrieb ist einer von rund 450 Innungsbetrieben, die zum Meisterschild das Zusatzzeichen „Fachbetrieb für historische Fahrzeuge“ tragen. Diese Betriebe signalisieren so, dass sie vertraglich festgelegte Standards bei der Wartung und Instandsetzung erfüllen. Das Einhalten dieser Standards wird regelmäßig überprüft.

Diese Betriebe treffen auf ein wachsendes Fahrzeugsegment. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamt lag der Bestand von Old- und Youngtimern in Deutschland zum 1. Januar 2012 bei etwa 2,1 Millionen Fahrzeugen. Laut DAT-Report 2013 geben die Oldtimer-Besitzer im Durchschnitt etwa 1.400 Euro pro Jahr für Wartung und Reparatur aus.

Und auch die Wertentwicklung der historischen Automobile nimmt laut Oldtimer-Index des Verband der Automobilindustrie (VDA) weiter zu. Der Index-Wert stieg im Jahr 2012 um 4,2 Prozent von 1.941 auf 2.023 Punkte. „Die Oldtimer-Besitzer suchen für die Wartung und Reparatur immer öfter einen kompetenten Partner für ihre historischen Schätze“, so ein ZDK-Sprecher. Die Anforderungen an eine fachgerechte Wartung und Restaurierung seien dabei sehr hoch.

Wie die Werkstätten Qualität sichern und gewährleisten können, darüber referiert Matthias Kemmer, stellvertretender Obermeister der Kfz-Innung Vorderpfalz und Inhaber eines ausschließlich auf Fahrzeugrestaurierung spezialisierten Betriebes. Dabei hat er die Fragen Kostenplanung, Werkvertrag sowie den Umgang mit Kunden im Blick.

Das Thema Gutachterhaftung vor Gericht erläutert Dr. Götz Knopp. Der Jurist und DEUVET-Vorstand hat sich auf Rechtsfragen zum Thema Oldtimer spezialisiert. Eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Oldtimer 2013 – es tut sich was“ soll zum Abschluss Referenten und Kongress-Teilnehmer ins gemeinsame Gespräch bringen.

Eine Anmeldung zum Oldtimer-Kongress ist für Innungs-Mitglieder für 120,-€ und für Nicht-Mitglieder für 150,-€ + MwSt. H-I-E-R möglich.

Foto: ProMotor