Das Unimog-Museum in Gaggenau schlägt ein weiteres Kapitel der Industriegeschichte im Murgtal auf: Unter dem Titel „Von Bierdeckeln, Pappen und Teebeuteln – Geschichte der Papierherstellung im Murgtal“ dreht sich vom 18. November 2012 bis zum 03. März 2013 alles rund um den Werkstoff Papier. Die Ausstellung zeigt nicht nur die Historie rund um die „Papiermacherstadt“ Gernsbach, sondern widmet sich auch dem Produkt in den unterschiedlichsten Erscheinungsformen.
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts siedelten sich Papierfirmen im Murgtal an bzw. sattelten die alteingesessenen Familienunternehmen, zum Teil Mitglieder der Jahrhunderte alten Murgschifferschaft, auf die Papiermacherei um. Denn erst zu dieser Zeit hatte man die Verfahren entwickelt, Papier auf der Basis von Holz-Zellstoff herzustellen. Und Holz und Wasser gab es reichlich in diesem Teil des Schwarzwalds. Zuvor war der Grundstoff für die Herstellung über Jahrhunderte hinweg Stofflumpen – die sogenannten „Hadern“ gewesen.
Die Ausstellung zeichnet die Geschichten der größten Papierfirmen im Murgtal mit altem Foto- und Textmaterial nach. Dabei wird unter anderem auch die Frage beantwortet, warum Papier vor allem für das mittlere Murgtal industrieprägend war und ist. Hierzu gibt es aus den Firmenarchiven interessante Beispiele für die Produkte, die in den letzten 130 Jahren entstanden sind. Auch die Verfahren zur Herstellung von feinen Papieren, Faltschachteln, Teebeutelpapier oder Bierdeckeln werden vorgestellt.
Darüber hinaus wird die Ausstellung ergänzt durch kleine Sonderausstellungen zur Kunst des Scherenschnitts, zur Geschichte der Papier-Adventskalender oder zur Herstellung von Figuren aus Papiermaché. Das Museum präsentiert einen bunten und witzigen Überblick darüber, was man heute alles mit und aus Papier machen kann: von Brillen über Möbel bis hin zu Kuckucksuhren.
In Zusammenarbeit mit der International Association of Hand Paper Makers and Paper Artists (IAPMA) und der benachbarten Akademie Schloss Rotenfels gibt es ab Januar wunderschöne Kunstwerke aus Papier zu bestaunen. Und schließlich – in zahlreichen Sonderveranstaltungen können Kinder und Erwachsene mit dem vielseitigen Werkstoff Papier arbeiten, experimentieren und spielen, können Unimog-Museumspapier schöpfen und Unimog-Papiermodelle bauen.
Los geht’s schon vor der offiziellen Eröffnung am Samstag, dem 17.11.2012, mit einem Kinderworkshop, bei dem die Kinder Stühle aus Papiermaché bauen können. Weitere Termine zu allen Veranstaltungen finden Sie auf unserer Homepage unter: www.unimog-museum.de .