Was es nicht alles gab – „Kutter“ von AMG

Mittlerweile ist AMG ja schon lange ein Teil von Mercedes. In diesem Jahr gibt es das 55ste Jubiläum zu feiern und beim Surfen über diverse Seiten ist uns dabei dieser schöne Artikel aufgefallen, den wir unseren Leser/innen nicht vorenthalten wollen:


von www.mercedes-benz.com

Eine futuristische Legende: Der MB 100 D von AMG.

Um die Geschichte des AMG MB 100 D ranken sich Mythen – und die Frage, ob die Spezialisten aus Affalterbach den Schnelltransporter überhaupt modifizierten. Die Antwort lautet: Ja, und wie!

AMG macht Kleintransporter zur Großraum-Limousine.

Er ist ein Mysterium und eine Legende: der AMG MB 100 D. Wer heute noch einen solchen Transporter besitzt, nennt eine echte Rarität sein Eigen. 1989 hatten die Spezialisten aus Affalterbach aus dem eher schlichten MB 100 D eine attraktive Großraum-Limousine gezaubert.

„AMG stellte sich der Herausforderung und präsentiert ein exklusives Fahrzeug für einen Verwendungsbereich, der weit über den eines Transporters hinausgeht“, hieß es damals in der Januar-Ausgabe des Magazins „AMG-Aktuell“.

Aerodynamischer Schnelltransporter.

Doch wie lautete die Herausforderung genau? Der liebevoll als „Kutter“ bezeichnete Vito-Vorgänger MB 100 D, von 1988 bis 1995 im baskischen Werk in Vitoria gebaut, erhielt bei den Spezialisten der High-Performance-Marke AMG ein extrem robustes, aerodynamisch fein abgestimmtes Karosseriebauset – und eine umfassende Luxus-Behandlung. Das Ergebnis: eine Großraum-Limousine in futuristischem Look, nach der sich die Passanten umdrehten. Äußere Erkennungsmerkmale waren beispielsweise die Leichtmetallfelgen im 15-Zoll-Format.

Außen selbstbewusst – innen exquisit.

Das Karosseriebauset umfasste neben einer Frontspoiler-Stoßstange, Seitenschwellern und der modifizierten Heckschürze auch Kotflügelverbreiterungen sowie einen dynamisch gestalteten Kühlergrill mit Doppelscheinwerfern. Dieser verlieh dem Schnelltransporter nicht nur einen eigenständigen und selbstbewussten Auftritt, sondern sorgte dank des sogenannten Bifokus-Systems auch für eine bessere Ausleuchtung der Straße.

Verbesserte Dieselmotoren in zwei Varianten

Markant: AMG bot zwei Varianten von optimierten Dieselmotoren mit Turboladern an. Der kleinere 2,4l Vierzylinder verlieh dem schwarzen Luxusfabrikart 72 kW (98 PS). Der größere 3,0l Fünfzylinder verschaffte dem Van hingegen ganze 93 kW (127 PS). Der Grundpreis des MB 100 D lag bei 37.620 D-Mark (circa 19.500 Euro) – inklusive Hydrolenkung und neun Sitzplätzen. Wer sich für das Komplettpaket à la AMG entschied, konnte den Wert des flexiblen Schnelltransporters mit bis zu 95.000 D-Mark (circa 48.500 Euro) mehr als verdoppeln – und durfte sich dafür auf kurzen wie langen Reisen über jede Menge Platz und Sitzkomfort sowie über eine Reihe von Ausstattungs-Extras freuen.

Luxuriöser Innenraum dank Leder und Teppich.

Auf Wunsch spendierten die Affalterbacher dem Neunsitzer eine zweifarbige Sonderlackierung, zum Beispiel in Perlmuttgrau-Metallic und Blauschwarz-Metallic. Im Innenraum verwöhnte der Schnelltransporter seine Passagiere mit feinstem Luxus:

Die Sitze, die Seitenverkleidungen und die praktischen Klapptische hatte AMG mit weichem Leder aufgewertet. Individuellen Wünschen – etwa nach einer Video- oder Telefonanlage – kam AMG ebenfalls gerne nach.

Getönte Fenster schützen vor neugierigen Blicken.

Ein feiner AMG-Teppichboden konnte für den Innenraum geordert werden. Eine spezielle Stereoanlage sorgte auf längeren Reisen für Hörgenuss, während grün getönte Fenster die Fahrgäste im AMG MB 100 D vor neugierigen Blicken schützten. Ein weiteres Extra: die spezielle AMG-Instrumententafel, die unter anderem einen Tachometer mit erweiterter Skala beinhaltete.

Die Felgen geben den letzten Schliff.

Die speziell für den AMG MB 100 D gefertigten AMG-Felgen wurden übrigens nach der Annäherung zwischen der Daimler-Benz AG und AMG ins Sonderausstattungsprogramm für Serienfahrzeuge aufgenommen. Deshalb entstanden für den AMG MB 100 D auch zwei verschiedene Felgen: die erste Serie mit dem ursprünglichen AMG-Logo und dann – ab 1990, als die Daimler-Benz AG offiziell mit AMG kooperierte – eine modifizierte Variante der Leichtmetallfelgen mit den typischen Streifen von Mercedes-AMG. Anfang der 1990er-Jahre waren zudem einige DTM-Teams, die auf Mercedes-Benz setzten, mit dem AMG MB 100 D als Teamwagen unterwegs.