Das Thema Führerschein ist auch für viele Oldtimer- und Youngtimer-Freunde ein wichtiges Thema. Gerade für den Nachwuchs ist die Frage der Kosten für die Führerscheinausbildung ein wichtiges Kriterium.
Auch die Thematik Altautoverordnung wird von der Oldtimer- und Youngtimer-Szene intensiv begleitet.
Aus der Politik gibt es hierzu folgendes zu berichten:
Bundestag: Kostenentwicklung beim Führerschein im Blick
Auf Einladung des Bundestags-Verkehrsausschusses wurde am 10.6.2024 im Rahmen einer Öffentlichen Anhörung über die Kostenentwicklung beim Erwerb des Führerscheins debattiert. Anlass war ein Antrag der Union. So gelte es zusätzliche Kostensteigerungen zu vermeiden sowie mit einer Reform der Fahrlehrerausbildung den Beruf attraktiver zu machen, beispielsweise durch eine duale Ausbildung. Breite Zustimmung fand eine verstärkte Anwendung digitaler Elemente in der Fahrausbildung und der Einsatz von Fahrsimulatoren. Der ADAC gehörte zu den geladenen Sachverständigen, die Stellungnahme finden Sie hier.
BMUV: Entwurf für nationale Kreislaufwirtschaft Strategie
Das BMUV hat einen Entwurf für eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) vorgelegt. Mit Blick auf die E-Mobilität werden darin Hemmnisse für eine ressourcenschonende Entwicklung benannt. So existiere bei spezifischen Bauteilen kein hinreichendes Reparaturnetzwerk, zudem mangele es an einer Recyclinginfrastruktur für Traktionsbatterien. Weiterhin kritisiert das Papier, dass es zu wenige Anreize gebe, ökologische Kriterien beim Design von Fahrzeugen einzubeziehen. Auch der Einsatz von nicht recycelbaren Materialien und Verbundstoffen verursache Probleme bei der Wiederverwertbarkeit. Zu guter Letzt sei bei einem relevanten Anteil endgültig stillgelegter Fahrzeuge der Verbleib ungeklärt. So werden rund 150.000 Altfahrzeuge jährlich von nicht anerkannten Betrieben demontiert oder illegal exportiert. Langfristig möchte das BMUV eine Stärkung von Mobility-as-a-Service-Konzepten (z.B. Carsharing), ein ökologischeres Produktdesign für eine verlängerte Lebensdauer von Fahrzeugen/Batterien sowie bessere Recyclingquoten. Als konkrete Maßnahmen nennt das BMUV die aktuell in Beratungen befindliche EU-Altfahrzeuge-Verordnung (siehe ADAC Stellungnahme), die EU-Batterieverordnung sowie das EU-Gesetz zu kritischen Rohstoffen. Zudem sollen künftig das EU-Vorhaben zur kreislauforientierten Produktion von Fahrzeugen, die Etablierung einer Plattform für zirkuläres Batteriedesign, eine strategische Planung des Recyclings von E-Fahrzeugbatterien, eine Verbesserung der Informationslage zum Verbleib von (Alt-)Fahrzeugen sowie eine Weiterentwicklung der Altfahrzeugverwertung die Situation verbessern.
HVO100 macht Autofahren kaum teurer
Treibstoffkosten steigen um wenige Euro pro Monat / HVO100 kann die bilanziellen CO2-Emissionen deutlich senken
Seit Ende Mai 2024 darf der paraffinische Dieselkraftstoff HVO100 an deutschen Tankstellen verkauft werden. Erste Stichproben des ADAC zeigen, dass der neue Treibstoff meist sechs bis zehn Cent mehr kostet als herkömmlicher Diesel. Damit liegt HVO100 preislich am unteren Ende des vor der Einführung prognostizierten Preisaufschlags von fünf bis 20 Cent.
HVO100 ist zwar von der CO2-Abgabe befreit, aufgrund der noch geringen Produktionsmengen ist die Herstellung aber deutlich teurer als bei herkömmlichem Sprit. „Es ist ein gutes Zeichen, dass die Hersteller versuchen, HVO100 möglichst günstig anzubieten. Wir setzen darauf, dass der Preisaufschlag zukünftig nicht größer wird, sondern sich HVO100 im Idealfall preislich dem klassischen Diesel weiter annähert,“ sagt ADAC Technikpräsident Karsten Schulze.
Für Autofahrerinnen und Autofahrer sind die finanziellen Auswirkungen durch HVO100 gering. Der ADAC hat exemplarisch seine Autokostenberechnung (fünf Jahre, 15000 Kilometer pro Jahr) für drei Modelle mit einem 10-Cent-Aufschlag gegenüber klassischem Diesel durchgeführt.
Beim VW Golf TDI 2.0 steigen in diesem Rechenmodell die Kraftstoffkosten pro Monat um 5,62 Euro auf 97,87 Euro. Beim BMW 520d Touring beträgt der monatliche Aufschlag 6,75 Euro, die monatlichen Treibstoffkosten liegen dann bei 117,45 Euro. Auf Fahrer eines Mercedes C 220 d T-Modell kommen pro Monat 5,87 Euro mehr zu, in Summe 102,22 Euro.
Mit HVO100, also ohne Beimischung mineralischen Diesels, können die bilanziellen CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent gesenkt werden. Hergestellt wird HVO (hydrotreated vegetable oils) aus Abfallstoffen, zum Beispiel aus Altspeiseölen oder Fettresten. Der ADAC betont, dass HVO, wie alle Energieträger im Straßenverkehr, hinsichtlich der Nachhaltigkeit strenge Anforderungen erfüllen muss. So dürfen etwa sensible Ökosysteme nicht beeinträchtigt und Anbauflächen nicht auf Kosten der Lebensmittelproduktion ausgeweitet werden und bei der Herstellung müssen angemessene soziale Standards erfüllt sein. Zudem fordert der Mobilitätsclub die Mineralölgesellschaften auf, HVO hinsichtlich der Herkunft transparent zu deklarieren und die Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien nachvollziehbar nachzuweisen.
Getankt werden sollte HVO100 nur in Fahrzeugen, die dafür freigegeben sind. Autofahrer erkennen dies bei neueren Modellen an der XTL-Kennzeichnung im Tankdeckel. Informationen über die Freigabe älterer Fahrzeuge gibt es beim Händler beziehungsweise Hersteller oder im Internet.