Aus der Clubzeitung: Radiomodernisierung

von Ralf Cyriax
aus der MB R/C 107 SL-Clubzeitung 107 Klassik

Der folgende Artikel wurde uns freundlicherweise vom Mercedes-Benz R/C 107 Club aus deren Clubzeitung zur Verfügung gestellt. Er bezieht sich speziell auf die betroffenen Fahrzeuge der Baureihe R/C107. Da das Thema „moderneres“ Autoradio aber auch in anderen Mercedes-Benz Baureihen immer wieder auf den OldtimerTicker zukommt, ist dieser Artikel sicherlich auch für diese Baureihen interessant.


Wie viel moderne Medien benötigen junge Fahrer?

Und: Was bedeutet so ein älterer Wagen für die Generation Y – die Millennials? Wir haben natürlich auch festgestellt, dass eine größere Zahl jüngere Menschen möglicherweise nicht die Menge Benzin im Blut hat wie wir. Andererseits sehen wir an mehr als genügend Beispielen, dass die Ausnahme hier die Regel bestätigt. Wir im Vorstand waren überzeugt, dass wir uns um diese Gruppe besonders kümmern sollten. Unser schicker signalroter SL steht also parat und durfte sich über den Sommer schon bewähren. Schaut euch einfach mal das strahlende Gesicht von Hanna an.

Aber was, neben dem eigentlichen Fahrzeug, könnte noch relevant sein? Moderne Medien stehen hier auf jeden Fall oben auf der Liste. Nachdem in unserem 560 nicht mehr das ab Werk ausgelieferte Becker Radio verbaut war, haben wir uns ein wenig umgeschaut und Ideen gesammelt. Zunächst hatte ich vor, ein schickes Navigations-Radio einzubauen, um unsere Fahrer beim Fahren möglichst wenig abzulenken. Vermutlich war das nicht die perfekte Idee, da wir heutzutage natürlich eher das Smartphone verwenden, um besser und schneller an unser Ziel zu gelangen.

Also alles noch mal auf null und geschaut, welche Alternativen möglich wären. Über die Firma ARS in Stuttgart haben wir hier einen guten Kontakt gefunden. Die Kollegen dort sind absolute Experten, wenn es darum geht gute Musik aber auch gute Technik unauffällig in einem alten Auto unterzubringen.

Also genau der richtige Ansprechpartner. Wenn man sich das Angebot anschaut, stellt man fest, dass es im klassischen Design, angefangen dem der 50er-Jahre bis in die späten 80er, tolle Geräte gibt, die das Fahrzeug mit unseren modernen Medien verbinden. Es gibt unter anderen ein „Blaupunktgerät“ welches glatt aus den 80ern stammen könnte und so ausschaut wie das, welches ich damals bei mir verbaut hatte ;-). Für unser Fahrzeug haben wir uns natürlich für ein Modell entschieden, welches im Design unserer originalen Becker Radios einen perfekten Eindruck macht. Es nimmt das originale Aussehen und die Bedienung auf, bietet allerdings eine perfekte moderne Technik. Eddy Wagner von ARS hat uns hier alle Möglichkeiten wunderbar erläutert. Wir haben uns für das Modell Grand Prix entschieden. Mit diesem Gerät kann man neben dem üblichen Radioempfang über UKW auch Sender im Bereich DAB oder DAB+ empfangen. Zusätzlich verfügt es über einen integrierten USB-Anschluss, über welches man z. B das Handy aufladen oder koppeln kann. Gleichfalls gibt es dafür aber auch eine Bluetoothverbindung, um z. B. Musik zu streamen oder aus dem eigenen Handy heraus abzuspielen. Zudem kann man so die Navigation aus dem Handy in das Fahrzeug einbinden.

Als „i-Tüpfelchen“ ist noch die Möglichkeit gegeben über die integrierte Freisprecheinrichtung zu telefonieren. Ein unauffälliges Mikrofon wird mitgeliefert und selbst in einem 107er ist telefonieren damit hervorragend möglich. Natürlich lauschen wir alle beim Fahren lieber den Motoren, aber sicher ist eben sicher. Und genau das möchte ich natürlich auch auf unsere Gewinner projizieren. Optional wäre auch eine Einbaumöglichkeit für perfekte Bass-Boxen „unter der Rückbank“ verfügbar (s. Bilder), welche keinerlei Bohrungen oder Beschädigungen des 107er mit sich bringen. Aber wir wollten es ja nicht übertreiben…

Was also tun, wenn der Kofferraum mit hochwertigstem Equipment gefüllt ist und im Einbauschacht noch das alte Mono Gerät steckt?  Wofür haben wir eine hoch motivierte erste Gewinnerin, welche zum Glück auch noch Physik studiert, und auch handwerklich überaus begabt ist! Darüber hinaus haben wir natürlich als Techniker ein ausgezeichnetes Club- Netzwerk. Thomas Kraft, unser Technikbeauftragter vom Stammtisch in Heilbronn, hat Hanna und mich in seine tolle Werkstatt eingeladen, um die komplette Montage der gesamten Einheit gemeinsam durchzuführen. Jetzt hat man als Technikvorstand natürlich Glück und kann sich bei der Arbeit im Wesentlichen um den Überblick und die Dokumentation für unsere Zeitschrift hier kümmern.

Thomas hat natürlich alles an notwendigem Werkzeug parat und so haben die beiden das Ganze meisterhaft erledigt. Und wer hätte gedacht, dass die Verkabelung in einem amerikanischen Wagen nicht mehr ganz original sein würde? Hanna hat die notwendigen Lötarbeiten übernommen und Thomas die entsprechenden Anschlüsse gesetzt. Ich durfte immerhin die Verkleidung der Lautsprecher abschrauben und habe dann gleich festgestellt, dass der Vorbesitzer das Wort „Mono“ extrem wörtlich genommen hat. Auf der Beifahrerseite war gar kein Lautsprecher mehr verbaut. Perfekt also, dass in unserem Zubehör auch gleich ein Set wunderbarer Koaxial-Lautsprecher mit enthalten war, die wir natürlich eingesetzt haben.

Noch mal besten Dank an Hanna und Thomas – auch für Kaffee und Kuchen im Anschluss und die kleine Testrunde zum Ausprobieren der neuen Spielzeuge.

Ich hatte vor einer Weile dann selbst die Möglichkeit auf der Fahrt zu unserer Technikschulung in Nürnberg das neue Gerät ausgiebig zu testen. Obwohl ich überzeugt war, dass man nicht zu viel neue Technik in einem alten Fahrzeug benötigt, muss ich gestehen, dass mich das Ganze schon vollständig begeistert hat. Perfekter Radioempfang, massiv besserer Klang und natürlich alle Möglichkeiten auch mal einfach die Musik, die schon von vornherein auf dem Handy ist, unterwegs zu hören. Und das ganze ohne großen Aufwand. Für mich persönlich war aber das besondere Highlight, dass ich über die Bordlautsprecher die Infos der Navigation serviert bekommen habe. Bei meinem wenig ausgeprägten Orientierungsvermögen ein wahrer Traum!

Jetzt kann ich unseren Gewinnern nur weiterhin gute Fahrt wünschen und noch mal besonderen Dank an Eddy Wagner von ARS senden.