Ein Wochenende. Zwei Messen.

Wer dem OldtimerTicker auf Instagram folgt, der weiß auf welchen beiden Messen ich am vergangenen Wochenende unterwegs war. Ich habe die ABF in Hannover und die ClassicMotorShow in Bremen besucht. Über diese beiden Messen möchte ich im heutigen Artikel berichten (mit kenntlich gemachten Ergänzungen!):


Die Saison startet in Bremen

Bereits vor meiner Fahrt nach Bremen erreichten mich mehrere begeisterte Hinweise auf zwei ganz besondere Exponate, die „markenübergreifend“ die Szene erfreuten.

Da war zum einen das „Flutopfer-Coupé“ – ein Mercedes 250CE, also ein /8er – der bei der Flut im Ahrtal leider bis zur Gürtellinie im schlammigen Wasser gestanden hatte. Diesem Wagen half der MB /8 Club Stammtisch Hamburg mit der großzügigen Hilfe einiger Firmen wieder zu altem Glanz zurück. Allen Beteiligten sei hier meine absolute Höchstachtung versichert! Mehr zu der ganzen Gesichte findet man hier.

Und auch der zweite Wagen ist ein /8er – am Stand des www.DEUVET.de fand man eine eigentlich unscheinbare Limousine. Allerdings mit einer sehr außergewöhnlichen Lackierung. Die Karosserie zeigt alle 64 Farben, die während der gesamten Bauzeit der Baureihe W114 / W115 für alle verschiedenen Varianten des ersten Millionensellers aus Stuttgart lieferbar waren.

Noch nicht genügend /8er? Bevor wir zu anderen Fahrzeugen kommen, noch ein besonderes Fahrzeug. Am Clubstand des MB /8 Club Deutschland e.V. zeigte man einen als Diplomarbeit entstandenen langen Pickup. Der Erbauer hatte seinerzeit zunächst Biegeversuche an einer „normalen“ Langlimousine vorgenommen und die Daten dokumentiert um dann den Nachweis zu bringen, dass sein Pickup die gleiche Verwindungssteifigkeit erbringt wie der Serienwagen. Nach 30 Jahren intensiver Nutzung war es nun Zeit für eine Auffrischung und der Wagen wurde pünktlich zu diesjährigen BMC fertiggestellt und präsentiert.


Wechseln wir nun zu einem besonderen Fahrzeug, der Vorkriegsära und lassen wir Martin Schröder von MY CAR HISTORY zu Wort kommen und uns den rot/schwarzen 500K Cabrio B genauer erklären:

„Der Wagen wurde ursprünglich rechtsgelenkt nach England geliefert. Nach dem Krieg nahm ihn ein US GI mit nach Hause, fuhr ihn einige Jahre, stellte ihn dann für drei Jahrzehnte im Freien in Arizona ab. Später gelangte der Wagen irgendwie zu Sam`s Junk Yard in New York, auf dem auch der Fuchs Bugatti Royal überlebt hat. Von diesem Schrotthändler hat Schröder&Weise den Wagen im Jahr 1987 gekauft, per Luftfracht nach Deutschland bringen lassen, als Kulturgut zollfrei und zur verminderten Einfuhrumsatzsteuer importiert und an Peterheinz Kern verkauft. Zu beachten ist der sonnengegerbte matte Lack, das verschlissene Dach, im Gegensatz dazu der hervorragende Zustand des Chroms. Kern  hat ihn ebenfalls unberührt stehen lassen und Jahre später an Uwe Klatt abgegeben. Der hat den Wagen restauriert, auf Kundenwunsch die Lenkung nach links umgebaut und ihn rot/schwarz lackiert.

(Sämtliche Fotos©Martin Schröder)


Auf dem gleichen Messestand in Bremen fanden sich noch zwei weitere exklusive Fahrzeuge:

Bei dem mittleren Fahrzeug müsste es sich, nach meiner Meinung, um einen 500K handeln… das Infoschild lässt die Sache etwas offener…

Bei den Fahrzeugen konnte ich einen steigenden Preistrend bei den Wagen der 1980er und 1990er Jahre feststellen. Der Bereich Rahmenfahrzeuge scheint momentan eher einem Abwärtstrend zu folgen.

Und weil es so schön ist, hier noch weitere Bilder aus dem Parkhaus:


 

Die ABF – Auto-Boot-Freizeit – in Hannover stand für mich im Zeichen der Informationsbeschaffung für mein WeWoMo – Projekt.

Damit es mit der Idee einen Lieferwagen zum Wochenend-Wohnmobil weitergehen kann, habe ich vor Ort einige gute Informationen für den individuellen Umbau bekommen können und zwei interessante Vorträge angehört.

Am Wochenende geht es weiter mit den Vorbereitungen und dann wird es auch den ersten Bericht zum Umbau geben.