Oldtimer-Ausschuss will Fachwissen sichern helfen

Fachwissen und Fähigkeiten erhalten: Das ist eine Kernaufgabe des neu gebildeten ZDK-Ausschusses für Old- und Youngtimer.  Auf der konstituierenden Sitzung am 25. Oktober in Bonn definierten die versammelten Fachleute das Ziel, sich um die notwendigen Voraussetzungen eines eigenen Ausbildungsberufs für Old- und Youngtimertechnik zu kümmern.

Das von 2009 bis 2016 durchgeführte Branchenmodell der Zusatzqualifikation „Kfz-Mechatroniker für Old- und Youngtimertechnik“ brachte in diesem Zeitraum an acht Standorten rund 200 erfolgreiche Absolventen hervor. Vor allem aus Gründen steigender Zeit- und Kostenbudgets konnte dieser Weg leider nicht fortgeführt werden. In die Bresche ist die Akademie Deutsches Kfz-Gewerbe (TAK) in Bonn mit der Weiterbildung zum „Servicespezialisten Oldtimer und Youngtimer“ gesprungen. Sie bietet diese 80 Stunden umfassende Zusatzqualifizierung an für ein Geschäftsfeld, das laut dem Ausschuss-Vorsitzenden Matthias Kemmer steigende Bedeutung gewinnt. Das belegen die Ergebnisse einer Studie der Unternehmensberatung BBE, die 2013 erstmals veröffentlicht und seitdem mehrmals aktualisiert wurde. So seien in Deutschland aktuell rund 600 000 historische Fahrzeuge mit H-Kennzeichen gemeldet sowie rund 220 000 Old- und Youngtimer mit Saisonkennzeichen unterwegs. Darüber hinaus gebe es mindestens eine ähnlich hohe Zahl historischer Fahrzeuge in Sammlungen und Ausstellungen, die ebenfalls der Wartung und Pflege bedürfen. 

Laut ZDK-Referentin Andrea Zeus, die einstimmig zur weiteren Ausschuss-Vorsitzenden gewählt wurde,  arbeitet der ZDK seit 2006 am Themenfeld Old- und Youngtimer. Seit Juli 2009 werden Fachbetriebe für historische Fahrzeuge von rund 60 Sachkundigen in den Kfz-Innungen zertifiziert. Inzwischen führen über 660 Kfz-Betriebe dieses Zusatzzeichen zum Meisterschild, das als Qualitätsausweis gegenüber den Kunden dient. Die Kommunikation über diese Qualifizierung sowohl nach innen als auch nach außen sollte nach einhelliger Meinung im Ausschuss verstärkt werden, etwa durch einen neu gestalteten Internet-Auftritt. Die bisher erfolgreichen ZDK-Aktivitäten auf Messen und bei Oldtimer-Rallyes sowie der alle zwei Jahre stattfindende Fachkongress sollen beibehalten werden. Ganz wichtig ist auch die Mitarbeit im Parlamentskreis „Automobiles Kulturgut“ im Deutschen Bundestag. Hier geht es laut Andrea Zeus unter anderem darum, die Verkehrsfähigkeit der Old- und Youngtimer in einer zukünftig voll digitalisierten und vernetzten Straßenverkehrsumgebung sicherzustellen. 

Der nächste öffentliche Auftritt des ZDK wird auf der Retro Classic vom 24. bis 26. November in Köln sein. Ein besonderes Angebot gibt es dort für Mitarbeiter des Kfz-Gewerbes bis 25 Jahre: Sie bezahlen einen vergünstigten Eintrittspreis von acht Euro.