Bernd Schneider auf Mercedes Simplex

Stelldichein der Legenden: Hans Herrmann, Nick Heidfeld und Bernd Schneider am Mercedes-Benz 300 SLR Coupé von 1955.

Stelldichein der Legenden: Hans Herrmann, Nick Heidfeld und Bernd Schneider am Mercedes-Benz 300 SLR Coupé von 1955.

„Mr. DTM“ Bernd Schneider stieg am letzten Wochenende wieder ins Rennauto. Das legendäre Eifelrennen auf dem Nürburgring fuhr der 45-Jährige im neuen Mercedes-Benz SLS.
Vor zwei Jahren hatte Bernd Schneider seine Karriere als Rennfahrer beendet, doch seinen Helm hat er noch immer nicht so richtig an den Nagel gehängt. Am letzten Wochenende gehörte „Mr. DTM“ mit anderen einstigen Rennfahrergrößen wie Hans Herrmann oder Jochen Mass zu den Stars des legendären Eifelrennens auf dem Nürburgring. Diesmal konnte der 45-Jährige die Nordschleife ohne Wettbewerbsdruck umrunden, und das auch noch in Traumsportwagen seines langjährigen Arbeitgebers Mercedes-Benz.
Vielleicht gibt es irgendwann aber doch noch mal den Rennfahrer Bernd Schneider. Tourenwagen-König Klaus Ludwig ist einst mit 50 in die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) zurückgekehrt – und er machte damals gar keine schlechte Figur. Spätestens seit Michael Schumacher (41) in dieser Saison ein Formel-1-Comeback gibt, hat auch Schneider seine Visionen.
„Michael hat drei Jahre Pause gemacht, also muss ich noch ein Jahr warten“, sagte Schneider – irgendwie klingt das nicht nur nach einem Scherz. Einen Star seines Kalibers könnte die heutige DTM sicher gut gebrauchen.
Doch nur so mitfahren, das will der fünfmalige DTM-Champion nicht. „Wenn ich zurückkomme, dann will ich auch gewinnen“, sagte Schneider, der am 20. Juli seinen 46. Geburtstag feiert. Das Leistungsniveau in der DTM sei heutzutage aber deutlich höher als noch in der Ära Ludwig, und genau da liegt das Problem. Schneider: „Ich weiß wirklich nicht, ob ich mit den Jungs noch mithalten könnte.“
Deshalb freute er sich jetzt erstmal über die „tolle Atmosphäre“ beim Eifelrennen. Unter anderem fuhr er einen neuen Mercedes-Benz SLS. Der Flügeltürer ist seit April zu kaufen, zum Stückpreis von 173.000 Euro. Schneider: „Das wird ganz entspannt, ich habe diesmal auch Zeit, mir die schöne Landschaft ein wenig anzuschauen.“
Doch Schneider hatte nicht nur den SLS, sondern auch ein paar richtige Oldtimer zum Fahren. Die größte Attraktion war sicher ein Mercedes-Benz Simplex (Baujahr 1902). Auf die Zuschauer wartete im Fahrerlager eine einzigartige Zeitreise durch die Rennsportgeschichte. Insgesamt waren mehr als 1000 Oldtimer vor Ort.
„Mein Herz schlägt höher, wenn ich ans Eifelrennen denke“, sagt Schneider. Mehr als 1000 Starter waren zur 69. Auflage des ältesten deutschen Autorennens anwesend. Mit dabei sind so legendäre Modelle wie das Siegerfahrzeug des ersten Eifelrennens, mit dem der „Ring“ 1927 feierlich eröffnet wurde: Der unvergessene Rudolf Caracciola fuhr damals im Kompressor-Mercedes zum Sieg in der stärksten Sportwagen-Klasse.